Die Bewegung „Stop Killing Games“ gewinnt weiter an Fahrt. Ziel der Initiative ist es, Publisher daran zu hindern, den Zugang zu voll bezahlten Spielen nachträglich zu entziehen, sei es durch Serverabschaltungen oder das Entfernen digitaler Inhalte. Was mit dem Beispiel The Crew traurige Realität wurde, könnte bald Gesetzeslage in Europa beeinflussen.
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Wenn gekaufte Spiele plötzlich wertlos werden
Ein prominentes Beispiel für dieses Problem ist The Crew von Ubisoft. Obwohl das Rennspiel ursprünglich als Vollpreis-Titel erschienen ist, sowohl digital als auch auf Disc, wurde es 2023 nach Serverabschaltung unspielbar. Selbst Besitzer einer Blu-ray-Version können das Spiel heute nicht mehr nutzen, da es vollständig auf Online-Funktionen angewiesen war. Und The Crew ist kein Einzelfall: Immer mehr Titel setzen auf Online-Anbindungen, selbst im Singleplayer-Modus. Fällt die Server-Infrastruktur weg, endet oft auch die Spielbarkeit – unabhängig davon, wie viel man dafür bezahlt hat.
Über 800.000 Unterstützende – Petition an EU im Fokus
Die Kampagne „Stop Killing Games“ fordert von Gesetzgebern, diesen Praktiken einen Riegel vorzuschieben. Aktuell haben bereits über 822.000 Menschen eine entsprechende Petition an die Europäische Union unterschrieben. Ziel ist es, bis zur Frist am 31. Juli ein starkes Signal für den Erhalt digitaler Käufe zu setzen. Auch in Großbritannien wurde das Thema bereits im Parlament diskutiert, bislang jedoch ohne konkrete Gesetzesänderung. Dort heißt es lediglich, man beobachte die Entwicklungen weiter.
PewDiePie unterstützt die Bewegung
Für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgte kürzlich YouTube-Legende PewDiePie, der sich in einem seiner Videos klar hinter die Kampagne stellte: „Ich habe Kommentare gesehen, in denen ihr ‚Stop Killing Games‘ erwähnt habt, und ich sage: Ich unterstütze das zu 100%. Es passt genau zu dem, worüber ich in meinem Video gesprochen habe – über Besitzrechte bei Software und Spielen.“
Auch in Deutschland Thema: Rückgaberecht und Gesetzeslücken
Auch in Deutschland ist der rechtliche Rahmen bislang unzureichend. Zwar gelten für digitale Inhalte wie Spiele gemäß § 327 BGB bestimmte Verbraucherrechte, doch ein automatischer Anspruch auf langfristige Nutzbarkeit besteht nicht. Das bedeutet: Wenn Server abgeschaltet werden, hat der Käufer rechtlich meist das Nachsehen, selbst wenn er das Produkt vollständig bezahlt hat.
Die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat sich in der Vergangenheit bereits kritisch zu solchen Entwicklungen geäußert, fordert aber bislang keine konkrete Gesetzesänderung. Der Druck durch europäische Initiativen wie „Stop Killing Games“ könnte jedoch auch den deutschen Gesetzgeber zum Handeln zwingen.
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, etwas zu bewegen
Die Initiative „Stop Killing Games“ setzt sich für ein zukunftsfähiges, faires Modell im digitalen Spielekauf ein und sie braucht weiterhin Unterstützung. Wer den langfristigen Besitz seiner Spiele schützen will, sollte sich jetzt informieren, mitzeichnen und das Thema in der Community verbreiten.